Jahrhundert - Ereignis im Gailachtal

 

Vorplanungen

 

Den absoluten Höhepunkt in der bisherigen Vereinsgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Mühlheim stellte das 125-jährige Gründungsfest dar.
Bereits sechs Jahre im Vorfeld begannen die ersten Planungen und Überlegungen für das Großereignis. Die Mühlheimer Floriansjunger planten ein Fest zu veranstalten, das es so im Gailachtal noch nicht gab. Daher wurde frühzeitig der Termin für das viertägige Fest auf Landkreisebene reserviert. Vom 1. bis 4. Juni 2000 sollte der Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Mühlheim gefeiert werden.

Mehr als drei Jahre vor dem Fest wurde der 18-köpfige Festausschuss gegründet und die Detailplanungen gestartet. In regelmäßigen Treffen wurden Arbeitsgruppen gegründet, die sich um die Planung des Festes kümmerten.

Festausschuss mit Schirmherr zum 125-jährigen Gründungsfest

 

Die Festleitung übernahm 1. Kommandant und Vorstand Xaver Zinsmeister, der tatkräftig von seinem Stellvertreter Rudolf Schlicker unterstützt wurde. Als Schirmherr konnte man Ehrenmitglied Siegfried Nieberle gewinnen. Nieberle, der über viele Jahre als Lehrer in der Mühlheimer Schule unterrichtete, unterstützte über viele Jahre die Mühlheimer Feuerwehr und stand auch während der Festvorbereitung stets mit Rat und Tat den Floriansjüngern zu Seite. Er war es auch, der die wunderschöne Festschrift verantwortete und die Vereins- und Ortschronik in unzähligen Stunden recherchierte und mit Bildern ausschmückte.

Das 125-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Mühlheim sollte ein einmaliges Erlebnis im Gailachtal werden. So buchten die Floriansjünger ein riesiges Festzelt mit 11 Feldern Länge, separaten Küchenanbau und einer Bestuhlungskapazität von 2750 Personen (55m Lang, 25 bzw. 30m Breit (Küche)). Hinzu kam ein separates Barzelt, das Platz für weitere 500 Personen bot.

Geladen wurden über 200 Vereine, darunter Feuerwehrvereine aus den vier Landkreisen Eichstätt, Donauwörth, Neuburg und Weißenburg, die Patenkinder – Freiwillige Feuerwehr Mörnsheim und Ensfeld –, die Gemeindevereine und natürlich die Kameraden aus den gleichnamigen Mühlheim.
Wie zum 100-jährigen Jubiläum konnte man auch zum 125-jährigen Jubiläum die Freiwillige Feuerwehr Rögling als Patenverein gewinnen.

Natürlich sollte auch das Programm des Jubiläums einmalig sein.

 

Festprogramm

Donnerstag, 1. Juni 2000:

  • Festauftakt mit Standkonzert
  • Ochsenrennen
  • Modenschau

 

Freitag, 2. Juni 2000

  • Disko – Abend mit dem Star – DJ Wolfgang Leikermoser von Antenne Bayern

 

Samstag, 3. Juni 2000

  • Empfang der Mühlheimer Kameraden
  • Gaudiwettkampf
  • Standkonzert und Totenehrung
  • Stimmungsabend mit der Band Altmühl – Express

 

Sonntag, 4. Juni 2000

  • Weckruf
  • Festgottesdienst
  • Umzug durch Mühlheim
  • Einzug der Vereine ins Festzelt,
    Festnachmittag und Abend mit der Band Bayern TOP

 

 

In den Wochen vor dem Fest waren nicht nur die Mitglieder des Festausschusses viele, viele Stunde für den Verein unterwegs.

So haben die Mitglieder des Festausschusses mit Unterstützung von vielen fleißigen Helfern über 500 Plakate aufgehängt, Plakatständer angefertigt und über 2.500 Handzettel für den Disko – Abend verteilt. Als Werbung für das Ochsenrennen wurden lebensgroße Ochsen ausgesägt, beschriftet und im Umkreis aufgestellt. Für Werbung in der Festschrift wurden zahlreiche Firmen besucht.

 

Für die Mühlheimer war klar, dass der Ausschank und der Barbetrieb in Eigenregie übernommen werden. Es mussten das Zelt, die Brauerei, die Bands, Bewirtung, Schausteller, Genehmigungen, u.v.m. organisiert werden.

Selbstverständlich gab es auch hübsche Festdamen, welche den feierlichen Rahmen zusätzlichen Charme verliehen. In den Monaten vor dem Fest wurde die Kleider ausgesucht, ein Programm einstudiert und bei den Festen vor Vorfeld machten die attraktiven Mädels auf das Jubiläum der Mühlheimer aufmerksam.

Festdamen zum 125-jährigen Gründungsfest

 

Für die Kameraden der gleichnamigen Mühlheim wurde die Unterbringung bei Privatpersonen und in der Turnhalle der Volksschule Mörnsheim organisiert.

 

Doch nicht nur bei der Feuerwehr liefen im Frühjahr 2000 die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Im gesamt Ort wurde an vielen Häusern der Fassadenanstrich erneuert, Gärten neu angelegt, etc… und somit der gesamte Ort für das Ereignis rausgeputzt.

 

Festwoche

Unterstützt von vielen Mühlheimer Helfern wurde am Montag vor dem Fest das Zelt aufgestellt.

Die Bestuhlung wurde von Landwirten von der Brauerei in Eigenleistung geholt. Aufgrund der schlechten Witterung während der Aufbauarbeiten wurde der Zugang zum Festzelt mit Schotter und Hackschnitzel befestigt.

 

Pünktlich zum Festbeginn an Christie Himmelfahrt waren alle Arbeiten abgeschlossen und das Fest konnte bei strahlendem Sonnenschein eröffnet werden.

Völlige überwältigt waren die Floriansjünger von der Vielzahl an Besuchern, die sich das Spektakel Ochsenrennen ansehen wollten. Die eigens vorbereitete Ochsenrennbahn war gesäumt von Besuchern und auch auf dem naheliegenden Hang des Waldsteiges waren hunderte von Besucher.

Insgesamt fanden sich über 5.000 Besucher ein und das Festzelt platzte aus allen Nähten. So musste großflächig außen bestuhlt werden. Auch bei der abendlichen Modenschau mit den Mühlheimer Modells war das Festzelt bis auf den letzten Platz belegt.

Die Mühlheimer Feuerwehrler waren überwältigt von der großen Resonanz was sich auch darin zeigte, dass der Biervorrat, welcher für das gesamte Wochenende geplant war, nach dem ersten Festtag bereits aufgebraucht war.

 

Am zweiten Festtag war das große Zelt nur im hinteren Bereich bestuhlt. Zweidrittel des Zeltes diente als Tanzfläche und zum lockereren Beisammensein an Bartischen.

Die Anziehungswirkung des Star – DJ´s, Wolfgang Leikermoser verfehlte seine Wirkung nicht. Das Zelt war auch am zweiten Festtag voll und gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden.

 

Am Samstag trafen die Freunde aus den gleichnamigen Mühlheim ein. Nach dem Mittagstisch im Festzelt und der Quartierverteilung stand das nächste Highlight, der Gaudiwettkampf an.
Im Anschluss fand ein Standkonzert am Lindenplatz statt und man gedachte der Verstorbenen Vereinsmitglieder am Kriegerdenkmal. Angeführt von der Festkappelle Rögling zogen die Vereine nach einem kleinen Umzug ins Festzelt ein.
Am Abend heizte die Stimmungsband „Altmühl – Express“ den anwesenden Vereinen und Gästen mächtig ein. Ein besonderes Schmankerl war das Treffen ehemaliger Mühlheimer. Die Feuerwehrler hatten alle gebürtigen Mühlheimer zum Fest geladen.
Zu einem Wiedersehen kam es auch mit den Festdamen, die vor 25 Jahren das Jubiläum zum 100 jährigen Geburtstag begleiteten.

Während im Barzelt noch aufgeräumt und die Vorbereitungen für den letzten Festtag liefen, holte die Festkappelle Rögling beim Weckruf die Festdamen und den Festausschuss beim Feuerwehrhaus ab. Anschließend wurde der feierliche Gottesdienst von Pfarrer Wittmann im Festzelt zelebriert.
Der folgende Frühschoppen wurde von der Festkapelle Rögling musikalisch umrahmt. In diesem ehrenvollen Rahmen fanden die Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder sowie die Siegerehrung des Gaudiwettkampfs statt.
Ein Highlight jagt das Nächste – so war es auch an den vier Festtagen. Am Sonntagmittag stellten sich über 120 Vereine für den Festzug auf. Bei dem anschließenden Umzug zogen über 2000 aktive Vereinsmitglieder der unterschiedlichen Vereine durch den kleinen Ort im Gailachtal.
Während des Umzugs zogen dicke Gewitterwolken auf, doch wie bestellt fiel kein Tropfen vom Himmel während des Umzugs. Kaum hatte nach dem Umzug der letzte Verein das Zelt betreten, begann es wie aus Eimern zu schütten, so dass keiner mehr das Zelt verlassen konnte.
Es wurde ein wunderschöne Festnachmittag und Festausklang – musikalisch umrahmt von der Band Bayern Top.

Das 125jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Mühlheim sollte ein einmaliges Erlebnis im Gailachtal werden. Am Ende waren alle mehr als überwältigt, was die Mühlheimer mit der tatkräftigen Unterstützung aller Mühlheimer während der vier Tage auf die Beine gestellt hatten.

Unser Dank gilt daher nicht nur dem Festausschuss und den Mitgliedern der Mühlheimer Feuerwehr sondern allen, die in irgendeiner Form zu diesem tollen Fest beigetragen haben.
Ohne dieses tollen Zusammenhalts während ein Fest in dieser Größenordnung in einem 450 Seelen – Ort nicht denkbar gewesen.

Das Fest hat den gesamten Ort noch enger zusammengeschweißt und noch heute – 20 Jahre nach dem Fest – spricht man gerne über dieses beeindruckende Großspektakel in dem kleinen Dorf im Gailachtal.